Dienstag, 21. August 2007

Erster Abend in Daejeon

Nachdem mein erster Tag wirklich nur aus der Ankunft in meiner Unterkunft bestanden hatte, wurde ich dann am Dienstag direkt all meinen neuen Kollegen vorgestellt und konnte mich zum ersten mal im Büro im ETRI einrichten.

Die Abteilung im ETRI, in der ich arbeite heißt "Medical Information Convergence Research Team" und wird geleitet von Frau Dr. Myoung Ae Chung (richtiger eigentlich Jeong geschrieben). Sie hat in der Vergangenheit bereits mehrer Jahre in Deutschland gearbeitet (und promoviert) und kennt Prof. Offenhäusser sehr gut. Neben ihr und Dr. Hyo Bong Hong (er hat uns schon mehrfach in Jülich besucht) ist Dr. Sang Don Jeong der ranghöchste in der Abteilung (zumindest von den Personen mit denen ich viel zu tun habe). Er ist derjenige, der direkt für meine wissenschaftlich Betreuung sowie die Planung und den Aufbau des Patch-Clamp Standes und des Multi Channel Systems (MCS) Multi Electrode Array (MEA) Systems verantwortlich ist. Dabei soll ich ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen, und weiterhin die anderen Mitarbeiter einarbeiten.

Die anderen wichtigen Kollegen, mit denen ich viel zu tun habe, sind alle drei erst seit kurzem im ETRI (weniger als ein halbes Jahr): Zunächst wäre da Herr Hyoung Jun Yoon zu nennen, der mein direkter persönlicher Betreuer ist. Er holt mich morgens jeden Tag zur Arbeit ab und hilft mir soweit bei allen organisatorischen Aufgaben. Weiterhin arbeite ich viel mit Frau Gook Hwa Kim und Herr Ik Hyeon Kim (weder verwandt noch verschwägert) zusammen. Beide sind meine direkten Kollegen, denen ich am Besten alles erklären soll, was ich über Elektrophysiologie, Patch-Clamp Experimente und MEA Systeme weiß.

Nachdem ich nun erst einmal alle wichtigen Personen kurz vorgestellt habe (Bilder folgen), möchte ich nun weiter von meinem ersten Tag in Daejeon berichten. Nach einem ersten ruhigen Tag im Großraumbüro (ca. 10 Personen inkl. mir; Bilder folgen später) wurde ich nach guter Koreanischer Sitte abends ausgeführt. So begab ich mich mit Herrn Yoon auf die Suche nach meinem ersten koreanischen Abendessen. Fündig wurden wir in einem kleinen Restaurant, in dem in die Tische kleine Grille eingelassen sind, die dann mit frischen Kohlen gefüllt zum BBQ genutzt werden können. Wir aßen ein leckeres Gericht namens "Sam Gyeop Sal" bei dem man frisches Schweinefleisch auf dem Grill röstet, mit Chilisauce, einem Stück rohem Knoblauch und ein paar eingelegten Zwiebeln in ein Salatblatt rollt und genüsslich verspeist. Dazu gereicht wird selbstverständlich "Kimchi" (gegorener und stark gewürzter Kohl) - den gibt es zu jeder Mahlzeit - und andere kleinere Beilagen wie z.B. höllisch scharfe grüne Chilischoten und eingelegte Gurken. Das wichtigste sollte man natürlich nicht vergessen: man trinkt dazu Soju (koreanischer 20-25%iger Branntwein aus Reis) aus kleinen Gläsern. Insgesamt kann ich nur sagen, dass dieser erste Kontakt mit der koreanischen Küche für mich sehr gut lief. Alles schmeckte ausgezeichnet (und war gut gewürzt) und auch der Soju lief gaz gut dazu die Kehle herunter. Einzig die Chilischoten waren auch mir etwas zu scharf, so dass ich nur ein kleines Stück davon probierte. Ich werde versuchen in Zukunft hier auch ein paar Bilder von koreanischen Gerichten zu zeigen.

Nach einem gemütlichen Abendessen begaben wir uns dann auf Suche nach einer geeigneten Bar in den Straßen Daejeons.

Da es davon in Korea mehr als genug gibt, fanden wir auch schnell eine westlich eingerichtete Bar, in der verschiedenste Biersorten (Koreanische, Japanische, Amerikanische und auch Europäische) gereicht werden und die passenderweise "Drunken" heißt. Kurz nach unserer Ankunft stieß dann noch Herr Kim zu uns. Auf dem Bild ist Herr Yoon rechts und Herr Kim im Hintergrund zu sehen.

Nach zwei Flaschen Bier zog es uns dann auch schon wieder weiter, so dass wir im Anschluss eine "Modern Bar" namens "Luna" aufsuchten. Hier kann man neben Bier auch Cocktails und andere Spirituosen sowie kleinere Snacks zu sich nehmen.

Im folgenden Bild eine kleine Auswahl dieser Snacks (Koreanisches Popcorn, getrocknetes Rindfleisch und Obst).

Gereicht wird das Ganze von jungen Koreanischen Frauen, die sich im Anschluss dann auch den ganzen restlichen Abend um uns gekümmert haben (blitzschnelle Versorgung mit Snacks und Getränken und Unterhaltung). Ob das daran lag, dass ein Ausländer dabei war und sie das interessant fanden, oder ob jeder Gast so umsorgt wird kann ich nicht sagen.

Da Koreaner eine erstaunliche Trinkfestigkeit aufweisen und sich sichtlich gerne bei Alkohol und Snacks amüsieren, flossen noch das eine oder andere Bier unsere Kehle herunter, bevor dann die folgenden zwei Bilder entstanden.

Offensichtlich hinterlässt der Alkohol doch seine Spuren...

Zum Abschluss dieses überaus feuchtfröhlichen Abends fuhren wir dann mit dem Taxi (3 Bier im Gepäck) zu meiner Unterkunft zurück, wo wir es uns auf dem Balkon im obersten (14.) Stockwerk gemütlich machten und noch ungefähr ein Stündchen plauderten und die letzte Dose (ja die gibt es hier noch) Bier tranken. Folgende zwei Bilder entstanden von eben diesem 14. Stock aus und zeigen einen schönen Blick auf Daejeon bei Nacht (den gleichen Ausblick habe ich auch von meinem Fenster - nur aus dem 3. Stock). Direkt vor meinem Fenster fließt ein Fluss entlang, der das Forschungsstadtviertel Daedoek von der Innenstadt trennt.

Abschließend kann ich nur sagen, dass ich mir keinen schöneren Empfang und ersten Abend hätte wünschen können. Lediglich der kurze Schlaf (um 2.30 Uhr war ich im Bett) und der leichte Kater am nächsten Tag waren etwas anstrengend.

4 Kommentare:

Frank hat gesagt…

Ich glaub' ich bin in die falsche Richtung geflogen! Du hast Bier, "Drunken" und ein Bett im 14. Stockwerk.
Für mich gibt's nur Diet-Coke, Koffeinrausch und aufm Boden schlafen... GANZ TOLL :o\

Anonym hat gesagt…

Ich weiß aus sicherer Quelle das die Fotos in Aachen mit 2 Jonnies gemacht wurden.

Stefan hat gesagt…

Also im 14. Stock wohne ich nicht... da ist halt nur diese Aussichtsplattform :-)

Ach und Christian: Woher hab' ich denn die weiblichen Jonnies her?

Stefan hat gesagt…

Bestimmt nicht aus Aachen :-)